Warum ich barfuss laufe? Weil ich es für gesundheitsförderlich halte!

Ich habe erfahren wie wichtig der Kontakt mit dem Boden ist - für den Fuß selber aber auch für die gesamte Körperstatik. 

Zudem habe ich viel zu viel Zeit verbracht den optimalen Schuh für mich zu finden. Der Weg zum barfuß-Training kam zufällig:  

 

2020 sollte mein erster UltraTrail stattfinden - und in einer der letzten Trainingseinheiten meldete mein Fuß: "hier scheuert was - ich mach mal ne Blase!"

Katasrophale Vorstellung! - diesen Schritt konnte ich meinem Körper nicht gönnen - allerdings war ich da auch noch rund 10 km von zu Hause entfernt. Was sollte ich also tun?

Jemanden mit dem Auto bestellen um mich abholen lassen? No way! Das verbietet mir mein Stolz!

Jammern? Auch nicht hilfreich...

Den ersten UltraTrail mit Blase laufen? Nein!

Den ersten UltraTrail absagen? Gar nicht erst antreten? Nur mit Kopf unterm Arm!

Die Teilnahme  am HUBUT ´19 musste ich schon aufgrund einer Bagatellverletzung auf den MidTrail downgraden da ich 4 Wochen vorher im Wald umgeknickt war - eine Bagatelle, aber nicht wenn man 63 km vor sich hat- nicht nochmal!

 

Trotzig hab ich also beschlossen die Schuhe auszuziehen, den schmerzenden Bereich vom Druck zu entlasten und bin den Rest der Strecke - zumindest teilweise - auf Socken  zu laufen. Auf Abschnitten mit unbefestigtem Weg hab dich die Schuhe wieder angezogen und war dann heilfroh wieder auf Aspahlt in Strümpfen laufen zu können.

         die Blasen die sich an meinen Füßen bilden und die ich gerne vermeide sind aber auch echt fies....

  

           

 

Ich hatte die Blasenbildung tatsächlich abgewendet und war sehr erstaunt wie unbeschadet die Fußsohle diesen Run überstanden hat! Ebenso hat mich erstaunt das angenehme Kribbeln in der Fußsohle. Die Socken waren allerdings durch.

Da meine Fußsohlenhaut schon immer sehr sensibel und anfällig für Blasenbildung war habe ich damals beschlossen eine Art der Abhärtung zu beginnen und bin immer mal wieder aus Spaß eine kleine Barfußrunde gelaufen. Das hat sich dann in manchen Situationen auch ausgezahlt - um erneute Blasenbildung abzuwenden!

Seit dem hatte sich ergeben dass es pro Monat einfach immer einen barfuß-km geben sollte. Und seit 2023 habe ich es mir zu Challenge gemacht jeden Monat einen barfuss-Km mehr zu machen: Im Januar 1 km, im Februar 2 km, im März 3 km usw.

Das Thema barfuß-Laufen hat mich dem Laufen an sich - der Laufbewegung, Anatomie, Physiologie und Fußfehlstellungen und Fuß- und Achillessehnenproblemen in jeder Hinsicht näher gebracht.

 

Egal ob Hallux Valgus (verkrümmte Großzehe) , Achillessehnenbeschwerden, Plantarfasciitis (Entzündung der Fußsohlen-Fascienentzündung), Fersensporn, auch Knie- und Hüftbeschwerden lassen sich oft über einen veränderten Laufstil oder angepasstere Schuhe oder Einlagen erfolgreich behandeln!

Ausschlaggebend ist dafür natürlich eine gründliche Laufanalyse! In Schuhen und auch barfuß!

Verschlungen habe ich zu dem Thema jegliche Literatur, von Marquards "Natural Running" oder "Der Barfuss-Ratgeber" von Nikolas Schneider und jede Menge Fachliteratur über Gang- und Laufanalysen um mein Wissen zu vertiefen. Den Kick gab mir wirklich dazu noch die Weiterbildung im Lauf-Lab bei Currex!

Das Thema Gang- und Laufanlyse bekam ein vollkommen anderes Gewicht - vom Bewegungsablauf über die Laufökonomie - das alles wurde auf einmal soviel mehr als Gelenkstellung oder Ideal-Winkel!